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Der Sommer ist wieder da und der Urlaub wird trotz der Pandemie genommen. Wegen des immer noch gefährlichen Coronavirus sind Weltreisen nicht geplant. Die Lust auf exotische Inseln verderben auch die heißen Temperaturen, die im Juli und August dort zu erwarten sind. Die meisten von uns wollen ihre freie Zeit in der Natur vor der Haustür verbringen. Der Heimaturlaub ist wohl angesagt und dieser verlockt mit vielen interessanten Zielen.

Wir freuen uns auch auf noch so bescheidene Angebote, die uns die Erholung und das Abschalten versprechen. Im Stress am Arbeitsplatz und in der Hetze des Alltags verlieren wir uns selbst. Leiden wir nicht alle an der Managerkrankheit, infolge dauerhafter körperlicher und psychischer Überbelastung? Wie schön ist es, mal wieder zu verschnaufen, still zu verweilen, richtig aufzuatmen. Hoffentlich werden wir uns dabei selbst wiederentdecken.

Unsere zwischenmenschlichen Beziehungen leiden unter der Rationalisierung des Lebens. Und weil so vieles machbar geworden ist, vergessen wir schnell, dass alles an Gottes Segen gelegen ist. Erfahren wir wieder neu, unter Gottes Schutz zu sein! Beim Wandern und Ausruhen auf der Wiese, beim Meditieren und Beten in einer Dorfkirche. Hier können wir in Ruhe nachsinnen über das Woher und Wohin und über das Warum unseres Werdegangs.

Retten wir unser Menschsein, indem wir nicht zuerst nach Kosten und Nutzen, nach Aufwand und Verwertbarkeit fragen. Was krieg ich dafür? - schon Kinder haben das von den Erwachsenen gelernt. Und was bringt es, sich Zeit zu nehmen für ein Gespräch, einen Besuch oder die Pflege alter und kranker Menschen? Was bekomme ich denn für einen wenig beachteten Dienst oder eine nicht auf Gegenseitigkeit beruhende Hilfeleistung?

Ein Sprichwort meint: „Die Menschen werden keine hundert Jahre alt und machen sich Sorgen für zehntausend“. Wie unbeschwert war unsere Kindheit, als uns die Eltern angenommen haben. Sie hüllten uns in die Wärme ihrer liebenden Herzen ein, damit wir Vertrauen lernen, ohne das es keine Freundschaft gibt. Vertrauen wir Gott, der uns einmal seine Liebe und Freude schenken wird, für die alles Gute der Erde nur ein matter Vorgeschmack ist. 

Wir alle leben unter einer Sonne, die sogar durch die Wolken genug Licht und Wärme auf die Erde strahlt. Für die großartigen Wunder der Natur wollen wir unserem Herrgott danken. Er schenkt uns alle schönen Dinge, die uns Freude bereiten. Wie viel Erfreuliches haben unsere Augen geschaut und unsere Ohren gehört. Jeden Tag können wir mit allen Sinnen etwas Beglückendes genießen, etwa den Duft einer Blume oder ein zärtliches Streicheln.

Einige von uns haben keine leichte Existenz und sind deshalb manchmal traurig. Aber der Glaube an Gott hilft uns, wenn wir ihn bitten: Herr, bleibe bei uns und leuchte uns den Sinn unseres Lebens auf!

Ihr Pfarrer Dr. Matthias Rusin

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