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Hallo liebe Leute,

ich darf euch von der Jahresschlussandacht in Baunach erzählen: zu Beginn gab es einen kleinen Impuls und im Anschluss die Aktion Schatzkiste.

Auch wenn 2020 für viele kein schönes Jahr war und Covid19 viele von unseren Plänen durchkreuzte, gab es dennoch ein paar Lichtblicke, die wir nun einzeln aus unserer Schatzkiste hervorholten: eine Uhr als Symbol für die Zeit, die auf einmal da war, weil alle Termine, Trainings und Proben, ja sogar die Schule, für Wochen ausfielen. Ein Gitter vor Augen, das zeigt, wie wir uns durch die ganzen Regeln und Beschränkungen fühlten und fühlen: eingesperrt und einsam. Eine Ratsche für dieses doch seltsame Ostern, an dem alle Gottesdienste entfielen oder nur sehr einsam im Stillen gefeiert werden konnten; an dem die Gemeinschaft der Ministranten fehlte, aber jeder für sich trotzdem auf dem Balkon, dem Fenster oder im eigenen Garten ratschte, woraus dank unseres Oberministranten ein tolles Video entstanden ist. Geburtstage, gerade runde, wie den 70. unserer Messnerin Frau Pretscher, konnten nicht angemessen gefeiert werden. Doch trotz der erschwerten Lage ließen wir es uns nicht nehmen, Sie zu beglückwünschen. Ein Laptop stand für Home-Schooling, das von nun an für alle Schüler auf der Tagesordnung stand. Zunächst hatten alle Freude daran – endlich keine Schule mehr –, aber je länger es dauerte, desto schneller wurde klar, dass auch hier die Gemeinschaft wegbrach, die Freunde fehlten und man mit dem Stoff nicht mehr so gut klar kam. So toll, wie gedacht, war es also doch nicht. Bilder von der Familie, die wieder näher zusammengefunden hatte, was auf der einen Seite sehr schön ist, aber auch die ein oder anderen Konflikte hervorbrachte, die es auszutragen galt, und dann war da noch das Bild des komplett leeren Petersplatzes, auf dem Papst Franziskus alleine die Messe zelebrierte. Es sah schon ein bisschen gruselig aus und doch spendete dieses Zeichen in gewisser Weise Hoffnung.

Das Leben jedes einzelnen ist besonders wichtig geworden. Alles drehte sich um den Schutz des Lebens, besonders der Alten und Kranken. Auf der anderen Seite wurde durch manche überzogenen Kontaktbegrenzungen v.a. im ersten Lockdown die Menschenwürde teilweise missachtet. Es hätte nicht geschehen dürfen, dass Menschen alleine und einsam starben und pauschal keine Besucher mehr in den Krankenhäusern und Altenheimen empfangen werden durften.

Corona hatte uns alle fest im Griff und es ist schon interessant, dass Corona übersetzt Krone heißt. Wir dürfen aber nicht vergessen: es gibt nur einen, der die Krone trägt und das ist unser Herr. Er lässt uns nicht allein und führt uns sicher durch dieses Meer aus Frust, Einsamkeit, Verzweiflung, Gefangenschaft und Dunkelheit hindurch. Fürchtet euch nicht und habt keine Angst, diese beiden Sätze stehen 365 mal in der Bibel – für jeden Tag einmal. Jesus Christus ist unser Mittel gegen Hoffnungslosigkeit, er wurde zwar in keinem Medizinlabor produziert, aber er ist der Grund unserer Hoffnung und gibt uns immer wieder Zeichen und schickt Engel, wenn er unsere Sorgen spürt.

 

Dieser Abend hat mir gezeigt, dass es trotz allem Licht im Dunkel gibt. Ich bin einem Ruf gefolgt und habe wieder an Hoffnung und Stärke gewonnen. Ich bin dankbar für das Erlebte und freue mich schon auf‘s nächste Glaubensabenteuer.

 

Jasmin, Ministrantin aus Baunach

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