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Eine mit dem Coronavirus infizierte Frau musste dringend zur Behandlung ins Krankenhaus. Bei der Untersuchung wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen und sie fiel in Ohnmacht. Sie erwachte mit massiven Atembeschwerden auf der Intensivstation. Es folgten verzweifelte Wiederbelebungsversuche, die die Ärzte an ihr vornehmen mussten. Die kranke Frau hatte Glück und wurde wieder gesund. Ihre geglückte Genesung lässt an eine andere gefährdete Patientin denken, die Wiederbelebung braucht: die Kirche bei uns.

Die in der Gesellschaft mit ihren Traditionen verankerte Kirche scheint zu kollabieren. In den Augen junger Menschen gilt sie als fade und geistlos und so nicht mehr attraktiv. Sie verliert mit der Zeit den Anschluss, ungeachtet ihrer großen Anstrengungen. Manche Pfarrgemeinde strampelt sich mit schwindenden Kräften mühsam ab. Eine Impfung wurde angeordnet: das Bistum legt ihre 600 Pfarreien zu 40 „pastoralen Räumen“ zusammen. Wird die grundlegende Umstrukturierung das Immunsystem der Kirche aktivieren?

Im Zustand lebensgefährlicher „Atemlähmung“ befanden sich die Jünger nach der Kreuzigung des Herrn. Die Totenstarre der Urgemeinde in Jerusalem durchbrach der auferstandene Christus. Die Menschen dürfen erfahren: Jesus lebt! Durch seine Gegenwart schenkte er den Seinen den Heilgen Geist, der ihnen beistehen soll. Erst in seiner Kraft begannen die angsterfüllten Jünger wieder aus voller Brust zu atmen. Die Begegnung mit dem Auferstandenen und die Versöhnung durch seinen Beistand machte die Kirche wieder lebensfähig.

Alle Wiederbelebungsversuche an der Kirche, die Strukturen, Ämter und alle Gemeindeaktivitäten bleiben starr und tot, wenn ihnen nicht die Begegnung mit Jesus vorausgeht. Das lernen wir von Pfingsten, aus der wiederkehrenden Geburt der Kirche. Sind unsere Herzen für den Geist der Erneuerung und Verständigung geöffnet? Finden wir den Frieden, indem wir geschwisterlich miteinander umgehen? Ist da der Geist der Einsicht und Gottesfurcht stärker als die festgefahrenen Bahnen aus Egoismus und Konformismus?

Der Heilige Geist ist gewiss keine magische Kraftpille, die Unmögliches möglich macht. Und doch er ist eine Art Naturmedizin, die in uns Zuversicht, Vertrauen und Mut nachhaltig stärkt. Zu seinen Früchten zählen neben Frieden und Sanftmut auch Liebe und Treue, Freundlichkeit und Güte, Selbstbeherrschung und Langmut. Er weckt uns aus dem Schlaf der Gleichgültigkeit und lässt uns beim Gegenwind zum Ziel voranschreiten. Der Geist Gottes bringt in uns persönlich und in der Pfarrgemeinde das heilige Leben hervor!

Darum bitten wir: „Komm Heilger Geist, der Leben schafft!“  Steige vom Himmel auf deine Kirche herab und löse in uns deinen Geist aus. Erfülle uns mit deiner göttlichen Gegenwart und bewirke unser Heil!

Für die Pfarreiengemeinschaft St. Christophorus

Ihr Pfarrer Dr. Matthias Rusin

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