Pfingsten - Der Geist des Helfens
In wenigen Tagen jährt sich mit Pfingsten der Geburtstag der Kirche zum fast 2.000 Mal. Seit ca. 60-70 Generationen trugen unsere Vorfahren und tragen auch wir heute die Botschaft von der Auferstehung Jesu und dem Wirken des Heiligen Geistes weiter.
Als Papst Franziskus vor wenigen Wochen kurz nach seinem Tod zunächst im Zuhause aufgebahrt wurde, habe ich an einem Vorhang die Aufschrift entdeckt „Komm, Heiliger Geist!“
Der Heilige Geist war - wie er immer wieder in seinem Leben betonte - der Grund dafür, dass er so lebte und wirkte, wie er es tat. Er machte ihn auch für mich zu einem „großen Papst“. Groß machte ihn seine Demut, sein Sich-Kleiner-Machen und die Bereitschaft, allen Menschen zu dienen. Als er sogar Gefangenen die Füße wusch, wurde das besonders deutlich.
Ich werde immer mal wieder, besonders im Rahmen der Firmvorbereitung, gefragt, was oder wer der Heilige Geist denn ist. Dieser Name ist zugegebenermaßen sehr abstrakt wie auch Gott selbst.
In einer zunehmend von Social Media geprägten Zeit, in der sich viele Menschen nach Bildern, Videos und digitalen Abbildungen der Realität sehnen, ist es umso mehr wichtig, v.a. auch jungen Menschen durch Bilder oder Symbole verständlich zu machen, welche Vorstellung man selbst vom Heiligen Geist hat.
Im Schulunterricht arbeite ich gerne mit Symbolen. Die Taube und das Feuer sind zwei der bekanntesten beiden Symbole für Pfingsten. Ihr Sinn und ihre Bedeutung lassen sich leicht vermitteln.
Wenn Menschen sich heute den Sinn und den Wert des Lebens weitestgehend individuell erschließen und dabei in nicht religiösen Umwelten leben, braucht es um von Gott zu erzählen eine größere und v. a. persönlich geprägte Vielfalt an Bildern, die konkreter und im realen Leben erfahrbarer sind.
Mein persönliches Bild für Pfingsten ist daher eine offene menschliche Hand:
Eine offene Hand, die gibt und die einen auffängt, wenn es ihm nicht gut geht
Eine offene Hand, die bereit ist anzupacken und für sich selbst und andere im Umfeld zu sorgen
Eine offene Hand, die von einem berührten Herz zum Stift greift, um Worte der Verbundenheit zu schreiben
Eine offene Hand, die Menschen pflegt, wäscht, Bedürftigen Essen und Trinken bringt
Eine offene Hand als Haltung der Wertschätzung und des Respekts
Der Heilige Geist des Helfens stellt nicht den eigenen Nutzen in den Vordergrund, sondern stellt den eigenen Willen und die eigenen Bedürfnisse zunächst hintenan.
Was wäre Ihr Symbol für den Heiligen Geist?
Je nachdem, für welches Bild Sie sich entscheiden, lade ich Sie dazu ein, in diesem Monat darüber nachzudenken, durch welche Worte und Haltungen der Heilige Geist in Ihnen wirkt und zu anderen Menschen ausstrahlt.
Christian Storath Pastoralreferent